Abbildung eines Gebärmutter-Modells

Komplexe Eingriffe in der Gynäkologie können deutlich präziser und schonender durchgeführt werden als bei herkömmlichen Verfahren und ermöglichen so optimale Behandlungsergebnisse für unsere Patientinnen.

Bösartige gynäkologische Erkrankungen

Gynäkologischer Krebs im Frühstadium

Gebärmutterdarstellung, Quelle: www.eesom.com
Gebärmutterdarstellung, Quelle: www.eesom.com

Viele der Krebserkrankungen betreffen das Fortpflanzungssystem der Frau. Dieses besteht aus Gebärmutter, Scheide, Eierstöcken und Eileitern. Die Gebärmutter ist ein Hohlmuskel, ein faustgroßes muskuläres Organ. Das Kind wird während der Schwangerschaft von diesem Muskel gehalten. Die Eileiter und Eierstöcke liegen an den Seiten der Gebärmutter.

Die am häufigsten auftretenden gynäkologischen Krebsarten sind Gebärmutterhals-, Gebärmutter- oder Gebärmutterkörperkrebs sowie Eierstockkrebs. Die spezifische Krebsart und das Stadium des Krebses bestimmen die Behandlungsmöglichkeiten der betroffenen Patientin.

Frauen mit einem gynäkologischen Krebs im frühen Stadium werden häufig mit einer Entfernung der Gebärmutter behandelt. Bei diesem Eingriff muss der Arzt unter Umständen auch die Eierstöcke, die Eileiter und/oder bestimmte Lymphknoten entfernen.


Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom)

Das Endometriumkarzinom ist der häufigste Unterleibskrebs der Frau, jedoch mit einer insgesamt recht guten Prognose.

Diese Krebsart wird durch seine Symptome auch ohne Vorsorgeuntersuchung frühzeitig erkannt. An einem Endometriumkarzinom erkranken vor allem Frauen, die sich nach den Wechseljahren befinden. Es tritt bevorzugt im Alter zwischen 65 und 75 Jahren auf.

Meistens wird der Gebärmutterschleimhautkrebs durch weibliche Geschlechtshormone, die Östrogene, beeinflusst. Dieser besteht bei älteren Frauen, insbesondere bei Übergewicht, da die Östrogene im Fettgewebe gebildet werden können, oder bei jüngeren Frauen durch früh einsetzende Regelblutungen und lang anhaltende Regelblutungen sowie bei fehlerhafter, alleiniger Östrogen-Ersatztherapie bei noch vorhandener Gebärmutter.

Etwa 80% der Endometriumkarzinome sind wie oben gesagt durch weibliche Geschlechtshormone beeinflusst. Im Gegensatz dazu gibt es auch Endometriumkarzinome, welche hormonunabhängig entstehen können. Diese Krebsart tritt bei älteren Frauen und in der schwarzen Bevölkerung häufiger auf, und weist keine bestimmten Risikofaktoren auf wie zum Beispiel Fettleibigkeit oder Therapie mit Östrogenen. Die Prognose ist im Vergleich zum hormonabhängigen Typ wesentlich schlechter.

Das Endometriumkarzinom wächst von einer umschriebenen Stelle entweder in die Muskelschicht der Gebärmutter oder in die Gebärmutterhöhle selbst ein. Mit zunehmender Eindringtiefe des Karzinoms finden sich auch häufiger Ableger in den Lymphknoten, sogenannte Lymphknotenmetastasen.

Symptome

Die Blutung nach Eintritt der Wechseljahre stellt das Hauptsymptom des Endometriumkarzinoms dar. Häufig ist die Blutung das einzige Symptom der Erkrankung. Allerdings können auch andere Genitaltumore, wie zum Beispiel der Gebärmutterhalskrebs, Scheidenkrebs sowie eine Hormonstimulation mit weiblichen Geschlechtshormonen durch eine Hormontherapie oder einen Eierstockkrebs solche Blutungen verursachen. Bei Blutaustritt aus dem Muttermund in den Wechseljahren, muss man jedoch in erster Linie an das Endometriumkarzinom denken. Je grösser der Zeitraum zwischen Blutung und Wechseljahren ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ein Endometriumkarzinom.

Diagnose

Als Symptom des Gebärmutterkörperkrebses gilt die Blutung nach den Wechseljahren. Die vaginale Sonographie kann hier Aufschluß verschaffen ob eine weitere Diagnostik erforderlich ist. Bei einer Schleimhauthöhe unter 4 mm ist eine bösartige Erkrankung unwahrscheinlich, über 6 mm sollte unbedingt eine Ausschabung mit Spiegelung der Gebärmutter, Hysteroskopie genannt, erfolgen. Hier wird dann die Diagnose des Endometriumkarzinoms gestellt.

Therapie

Die Therapie des Endometriumcarcinoms ist die Operation mit

  • Längsschnitt
  • Entfernung der Gebärmutter und
  • beider Eierstöcke

sowie ggf. nach Eindringtiefe und feingeweblichem Befund auch die Entfernung der Lymphknoten im kleinen Becken sowie auch entlang der großen Körperschlagader.

In ungünstigen Fällen sollte eine Nachbestrahlung von der Scheide aus und im Bereich des Bauchraumes erfolgen. Eine vorsorgliche Chemotherapie hat bisher bei Gebärmutterkörper-krebs noch keine Vorteile gezeigt.

Die Chemotherapie ist vor allen Dingen den Rückfällen vorbehalten, diese treten meistens in den ersten 3 Jahren nach der Operation auf und werden bei noch nicht bestrahlten Patientinnen strahlentherapeutisch sowie möglicherweise auch chemotherapeutisch oder mit Hormonen, im Besonderen mit Gelbkörperhormon, behandelt.

Wenn Ihnen der Arzt aufgrund von Endometriumkrebs zu einer Operation rät, bietet die da Vinci® Methode entscheidende Vorteile. Bei der da Vinci® Chirurgie wird hochmodernste Technik eingesetzt und es werden nur wenige kleine chirurgische Schnitte benötigt. So können Sie schneller wieder aktiv am Leben teilnehmen. Mit dem da Vinci®-System kann der Arzt die Operation mit erhöhter Sicht, Genauigkeit, Bewegungsfreiheit und Kontrolle durchführen.


Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Als Cervixkarzinom wird der bösartige Tumor des Gebärmutterhalses bezeichnet. Dieser Tumor stellt mit einem Anteil von etwa 40-50% den häufigsten aller Tumore des weiblichen Genitales dar. Das Cervixkarzinom kommt einerseits im Alter zwischen 35 und 45 Jahren sowie zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr besonders häufig vor. Als Folge einer erfolgreichen Krebsvorsorge wurde das Cervixkarzinom immer mehr zur Krebserkrankung der älteren Frau.

Das Cervixkarzinom tritt häufiger und auch früher bei Frauen, welche früh sexuell aktiv geworden sind, bei häufigem Partnerwechsel sowie bei Raucherinnen auf. Auch nach durchgemachten sexuell übertragbaren Krankheiten tritt diese Erkrankung häufiger auf. Das Cervixkarzinom entsteht stufenweise. Am Anfang der Entwicklung steht eine Beschädigung von Zellen des Gebärmutterhalses, welche dadurch in einem zweiten Schritt bösartig entarten können. Der bekannteste Auslöser einer derartigen Zellschädigung ist eine Infektion mit dem so genannten Humanen Papilloma Virus, kurz HPV genannt. Das Virus wird vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen und ist zweifelsohne ein wesentlicher, jedoch sicher nicht der alleinige Auslöser einer bösartigen Veränderung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses.

Man unterscheidet zwei Wachstumsformen des Gebärmutterhalskrebses. Entweder wächst der Krebs blumenkohlartig in die Scheide vor oder der Krebs wächst in die Wand des Gebärmutterhalses ein und treibt so den Gebärmutterhals auf.

Zu Beginn ist der Krebs auf den Gebärmutterhals beschränkt. Im weiteren Verlauf breitet er sich weiter auf die Scheidenwand, den Aufhängeapparat der Gebärmutter und in die Gebärmutterhöhle aus. Später wächst der Krebs in die Blase und den Mastdarm ein. Schon bei alleiniger Lokalisation des Krebses im Gebärmutterhals muss man in 20% der Fälle mit Ablegern in den Lymphknoten, so genannten Lymphknotenmetastasen rechnen. Selten und spät breiten sich die Metastasen via Blut auf die Lunge, Leber, Knochen und das Gehirn aus.

Symptome

Frühsymptome des Gebärmutterhalskrebses sind vermehrter Ausfluss sowie Blutungen, welche unabhängig von den Monatsblutungen auftreten. Auch Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder bei hartem Stuhlgang können auf ein Cervixkarzinom hinweisen. Da der Gebärmutterhalskrebs in einem frühen Stadium keine Symptome verursacht, sind auch diese so genannten Frühsymptome Zeichen eines bereits fortgeschrittenen Tumors. Die Spätsymptome eines Cervixkarzinoms treten dann auf, wenn der Tumor wichtige Strukturen in der Umgebung zusammendrückt und so zum Beispiel den Harnleiter sowie auch die Gefässe, welche die Beine versorgen, verschliessen kann. Wächst das Cervixkarzinom in die umliegenden Nerven ein, können starke Schmerzen im Bereich des Kreuzbeins und des Beckens entstehen.

Diagnose

Die Diagnose stellt man unter anderem durch die frauenärztliche Untersuchung. Dank dem Krebsabstrich der bei der Vorsorgeuntersuchung entnommen wird, werden die Vorstufen eines Cervixkarzinomes meistens schon entdeckt.

Zeigt der Krebsabstrich Auffälligkeiten oder wird bei der frauenärztlichen Untersuchung ein Verdächtiger Befund am Muttermund nachgewiesen, so wird ein Stück Gewebe, eine so genannte Biopsie, vom Gebärmutterhals entnommen, welche in ein Labor geschickt und unter einem Mikroskop genau untersucht wird.

Therapie

Die Therapie ist vom Stadium der Krebserkrankung abhängig. Im besten Fall muss man ein Stück des Gebärmutterhalses, auch Konisation genannt, entfernen, und die Patientin ist geheilt. Bei der Konisation wird ein kegelförmiges Gewebestück rund um den Muttermund entfernt. Bei fortgeschrittener Erkrankung muss die Gebärmutter entfernt werden und allenfalls angrenzende Strukturen, wie Teile der Scheide, der Aufhängeapparat der Gebärmutter und/oder die Lymphknoten. Die Eierstöcke werden in Abhängigkeit des Alters entfernt oder belassen. Bei Tumoren, die zu weit fortgeschritten sind, erfolgt eine Bestrahlung. Die Gebärmutterhöhle wird direkt an Ort bestrahlt.

Die da Vinci®-Methode ermöglicht es, Eingriffe dieser Art schonend und mit extremer Präzision und Kontrolle durchzuführen.