Abbildung eines Gebärmutter-Modells

Komplexe Eingriffe in der Gynäkologie können deutlich präziser und schonender durchgeführt werden als bei herkömmlichen Verfahren und ermöglichen so optimale Behandlungsergebnisse für unsere Patientinnen.

Operationen bei Frauen mit Kinderwunsch

Myome und Kinderwunsch

Myom
Unterscheidung in drei Lokalisationen von Myomen

Myome, d.h. gutartige Muskelgeschwulste der Gebärmutter, sind häufig und treten bei nahezu 40% aller Frauen im Laufe des Lebens auf. Gerade bei unerfülltem Kinderwunsch besteht oft große Unsicherheit, ob Myome dafür die Ursache sind.

Aber nicht jedes Myom macht Probleme, nicht jedes Myom beeinflusst die Chance schwanger zu werden und nicht jedes Myom muss behandelt werden.

Wo treten Myome auf?

Grundsätzlich unterscheiden wir drei Lokalisationen von Myomen.

  • Auf der Außenseite der Gebärmutter (subserös),
  • in der Gebärmutterwand (intramural)
  • in der Gebärmutterhöhle (intracavitär oder submukös).

Je nach Lage und Größe können körperliche Beschwerden auftreten. Vor allem Myome in der Wand und in der Gebärmutterhöhle führen häufig zu verstärkten Regelblutungen (Hypermenorrhoe).

Welche Myome stören die Fruchtbarkeit?

  • Subseröse Myome, d.h. Myome auf der Außenseite der Gebärmutter, haben praktisch keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Ob sie vor einer Schwangerschaft operativ entfernt werden sollten, hängt allein vom Beschwerdebild ab und von der Größe. Ein Eingriff ist aber meistens nur bei sehr großen Myomen über 7 bis 8 cm Durchmesser notwendig.
  • Intramurale Myome, d.h. Myome in der Gebärmutterwand, können die Fruchtbarkeit und die Einnistung des Embryos beeinträchtigen. Heute ist es aber klar, dass dies von der Größe des Myoms abhängt. Bis zu einer Größe von 3-4 cm beeinflussen intramurale Myome die Fruchtbarkeit nicht.
  • Submuköse Myome, d.h. Myome, die in die Gebärmutterhöhle hinein entwickelt sind, stören die Einnistung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch unabhängig von ihrer Größe.

Welche Myome müssen entfernt werden?

Wenn es ausschließlich um unerfüllten Kinderwunsch bei bekannten Myomen geht, dann sollten intramurale Myome ab einer Größe über 3 bis 4 cm operativ entfernt werden. Dies gelingt nicht immer über eine herkömmliche Bauchspiegelung, vor allem dann nicht, wenn die Myome tief in der Wand gelegen sind.

Üblicherweise werden dann solche Myome per Bauchschnitt entfernt.

In diesem Fall biete sich die daVinci Operationsmethode an. Damit ersparen sie sich den ansonsten notwendigen Bauchschnitt!

Myome in der Gebärmutterhöhle werden dagegen in einer ambulanten Operation über eine Gebärmutterspiegelung schonend mit einer Elektroschlinge abgetragen. Dazu kann es  sinnvoll sein, die Gebärmutterschleimhaut vorher hormonell herunterzuregeln.

Myome auf der Außenseite der Gebärmutter lassen sich meistens sehr gut über eine Bauchspiegelung entfernen, es sei denn, sie sind für einen Zugang über Bauchspiegelung einfach zu groß. Auch hier hat der da Vinci® Operationsroboter seine Vorteile

Gibt es bei Kinderwunsch und Myomen auch andere Behandlungsmöglichkeiten?

In den letzten Jahren sind verschiedene neue Methoden zur Behandlung von Myomen eingeführt worden, die aber bei bestehendem Kinderwunsch nur sehr bedingt eingesetzt werden können.

Medikamentöse Behandlung mit Ulipristalacetat
Dieses Medikament (Esmya®) führt zu einer deutlichen Schrumpfung des Myoms und unterdrückt für die Dauer der Behandlung den Zyklus. Zugelassen ist es ausschließlich zur hormonellen Vorbereitung über 3 Monate vor einer geplanten Myomentfernung durch Operation. Allein angewendet verbessert es die Chance auf Schwangerschaft nicht.

Embolisation der Myomgefäße
Bei dieser Methode wird unter Röntgenkontrolle ein Katheter in das das Myom versorgende Gefäß vorgeschoben und das Gefäß verschlossen. Es folgt dann ein länger andauerndes Absterben des nicht mehr durchbluteten Gewebes im Bauchraum. Bei noch bestehendem Kinderwunsch ist die Methode kontraindiziert und auch mit einer Strahlenbelastung der Organe im Becken verbunden.

Ultraschall (HIFU- hochintensiver fokussierter Ultraschall)
Diese neue zur Zeit viel beworbene Methode setzt auf eine Zerstörung der Myome durch Ultraschall und führt zu einem Absterben des Gewebes in der Bauchhöhle. Es ist immer eine vorbereitende Kernspintomographie mit Kontrastmittelgabe erforderlich. Bei einer hohen Zahl von Myomen oder gestielten Myomen ist die Methode nicht geeignet. Die Behandlung erfolgt in der Röhre in einem Kernspintomographen in Bauchlage und kann mehrere Stunden dauern. Oft ist eine Langzeitschmerzbehandlung nach der Behandlung unerläßlich. Wie sich diese Methode auf die Fruchtbarkeit und spätere Schwangerschaften auswirkt, ist noch nicht gründlich geklärt. Die Methode wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wachsen Myome in der Schwangerschaft?

Oft wird zur Myomentfernung aus der Sorge geraten, dass Myome in der Schwangerschaft schnell wachsen und so Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf verursachen könnten. Dies lässt sich nicht voraussagen und ist deshalb allein keine sinnvolle Begründung, Myome zu entfernen. Myome, die im ersten Schwangerschaftsdrittel wachsen, bilden sich im letzten Schwangerschaftsdrittel oft wieder zurück.

Myomentfernung mit dem da Vinci®-System
Eine neue Kategorie der minimalinvasiven Myomektomie, die da Vinci®-Myomektomie, kombiniert die Vorteile der offenen chirurgischen und laparoskopischen Eingriffe. Mit dem da Vinci®-Chirurgiesystem, der neuesten Entwicklung der robotergestützten Technologie, können Gebärmutterleiomyome über kleine Schnitte mit einer unübertroffenen Präzision und Steuerungsmöglichkeit entfernt werden. Beispiele für mögliche Vorteile der da Vinci®-Myomektomie im Vergleich zur traditionellen offenen Bauchchirurgie:

  • Chance auf zukünftige Schwangerschaft
  • Signifikant weniger Schmerzen
  • Geringerer Blutverlust
  • Weniger Komplikationen
  • Weniger Narben
  • Kürzerer Krankenhausaufenthalt
  • Schnellere Wiederaufnahme der normalen Tätigkeiten des täglichen Lebens

Die da Vinci®-Myomektomie wird mit dem da Vinci®-Chirurgiesystem vorgenommen, das dem Chirurgen die Durchführung einer minimalinvasiven, jedoch bemerkenswert präzisen, umfassenden Wiederherstellung der Gebärmutterwand ermöglicht, bei der Größe und Lage der Leiomyome keine Rolle spielen. Das da Vinci®-System bietet einen einzigartig hohen Grad der Steuerbarkeit und trägt somit zu einer äußerst präzisen und sorgfältigen Wiederherstellung der Gebärmutterwand sowie zur Vorbeugung eines Gebärmutterrisses bei zukünftigen Schwangerschaften bei.


Endometriose / Adenomyose

Normale weibliche Anatomie
Normale weibliche Anatomie

Bei einer Endometriose wächst Gewebe, das normalerweise in der Gebärmutterschleimhaut wächst, außerhalb der Gebärmutter. Dieses Gewebe kann sich in den Eierstöcken, Eileitern, im Darm und an anderen Stellen in der Gebärmutter festsetzen. Manchmal wächst das Gewebe sogar außerhalb des Beckens.

Dieses zusätzliche Gewebe wird manchmal auch als „Herde“ bezeichnet. Während der Menstruation schwillt dieses zusätzliche Gewebe parallel zu dem normalen Gewebe in der Gebärmutter an. Angrenzendes Gewebe kann durch die Schwellung und das Blut gereizt werden, was wiederum Schmerzen und Krämpfe verursachen kann. Eine anhaltende Irritation kann schließlich zu Narbenbildungen führen. Diese sind auch unter der Bezeichnung „Adhäsionen“ bekannt. Durch diese Adhäsionen können wiederum Organe zusammenwachsen, was zu zusätzlichen Schmerzen oder anderen Beschwerden führen kann. Des Weiteren können Adhäsionen die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, reduzieren bzw. zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen. Anders ausgedrückt, können durch eine Endometriose verursachte Adhäsionen zu Unfruchtbarkeit führen.

Schwere Endometriose
Schwere Endometriose

Bei der Endometriose handelt es sich um eine der häufigsten Erkrankungen bei Frauen.1 Die Symptome treten in der Regel bei Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren auf, können aber bei jeder Frau, die ihre Menstruation hat, auftreten. Die genaue Ursache der Endometriose ist unbekannt, obwohl es viele Theorien gibt. Leider ist die Endometriose bisher noch nicht heilbar, aber es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten für die Schmerzen und eine mögliche Unfruchtbarkeit.

Häufige Symptome der Endometriose

Bei einer Endometriose kann eines bzw. können mehrere der folgenden Symptome auftreten:

  • Krämpfe und Menstruationsschmerzen
  • Beckenschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Unfruchtbarkeit – Schwierigkeiten, schwanger zu werden (Endometriose)

Stadien der Endometriose

Stadien der Endometriose
Stadien der Endometriose

Die Endometriose kann in die folgenden Stadien unterteilt werden: Minimal (I), Gering (II), Mäßig (III) oder Schwer (IV). Die Stadieneinteilung hängt von der Anzahl, Größe und Lokalisation der Endometrioseherde ab. Weitere Faktoren für die Stadieneinteilung sind das Ausmaß der Adhäsionen und eventuelle Beteiligung von Beckenorganen. Der Schweregrad Ihrer Erkrankung entspricht unter Umständen nicht den Schmerzen, die Sie empfinden. Auch eine geringe Endometriose kann starke Schmerzen verursachen.

Die da Vinci® Endometriumresektion

Mit der da Vinci® Endometriumresektion kann Ihr Chirurg tief eingedrungenes oder weitverbreitetes Endometriumgewebe entfernen - ohne Entfernung der Gebärmutter. Im Gegensatz zur konventionellen offenen und laparoskopischen Chirurgie, bietet die da Vinci® Endometriumresektion den zusätzlichen Vorteil der computer- und robotergestützten Technologie, die darauf abzielt, das Risiko einer erneuten Endometriose zu minimieren.

Die da Vinci® Endometriumresektion bietet Frauen gegenüber konventionellen Methoden mehrere potenzielle Vorteile:

  • Geringer Blutverlust1
  • Niedrigere Konversionsrate im Vergleich zur offenen Chirurgie1
  • Niedrige Rate an Komplikationen1
  • Kurzer Krankenhausaufenthalt1
  • Kleine Schnitte und somit minimale Vernarbung

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