Abbildung eines Gebärmutter-Modells

Komplexe Eingriffe in der Gynäkologie können deutlich präziser und schonender durchgeführt werden als bei herkömmlichen Verfahren und ermöglichen so optimale Behandlungsergebnisse für unsere Patientinnen.

Gutartige Erkrankungen

Hysterektomie bei gutartigen gynäkologischen Erkrankungen

Hier können wir unseren Patientinnen mit sehr großer Gebärmutter eine komplette Entfernung der Gebärmutter (totale Hysterektomie) wie auch eine Entfernung des Gebärmutterkörpers (suprazervikale Hysterektomie) anbieten. Auch sind mit der roboterassistierten Methode Eingriffe wie die Entfernung von Myomen (gutartiger Muskelknoten) oder die Behandlung von Endometriose (gutartige Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut) möglich. Hierdurch kann vielen Patientinnen ein Bauchschnitt erspart werden.

Der häufigste Eingriff zur Behandlung von gynäkologischen Krankheiten, wie z. B. bei starken Blutungen, Myomen, Endometriose und Gebärmuttervorfall ist die Entfernung der Gebärmutter. Tatsächlich ist es so, dass statistisch in Europa und den USA bei jeder dritten Frau vor Erreichen des 60. Lebensjahres eine Gebärmutterentfernung vorgenommen wird. Obwohl diese Zahl in vielen anderen Ländern der Welt geringer ist, ist die Entfernung der Gebärmutter eine der häufigsten Methoden in der Frauenheilkunde weltweit.

Heutzutage möchten viele Frauen auf die sonst üblichen großen Bauchschnitte und eine Genesungszeit von 4 bis 6 Wochen verzichten, welche mit einer traditionellen offenen Gebärmutterentfernung verbunden wäre, indem sie sich für die minimalinvasive Chirurgie entscheiden. Die konventionelle Bauchspiegelung ist zwar eine minimalinvasive Methode, jedoch können die starren Instrumente mit langen Griffen in komplexeren und schwierigeren Operationen ein Problem darstellen.

Mit dem da Vinci®-System bieten wir zwei Formen der Gebärmutterentfernung an.

  • Totale laparoskopische Hysterektomie (TLH):
    Die Gebärmutter und der Gebärmutterhals werden mit da Vinci® Instrumenten über 3 bis 5 kleine Schnitte in die Bauchdecke entfernt.
  • Laparoskopische suprazervikale Hysterektomie (LSH):
    Die Gebärmutter wird mit da Vinci® Instrumenten über 3 bis 5 kleine Schnitte in die Bauchdecke entfernt. Der Gebärmutterhals wird jedoch erhalten. Die Gebärmutter wird über einen der kleinen Schnitte mittels eines Morcellators-Zerkleinerers) entfernt.

Myomenentfernung

Eine neue Kategorie der minimalinvasiven Myomenentfernung, die da Vinci® Myomektomie, kombiniert die Vorteile der offenen chirurgischen und laparoskopischen Eingriffe. Mit dem da Vinci® Chirurgiesystem können Gebärmuttermyome über kleine Schnitte mit einer unübertroffenen Präzision und Steuerungsmöglichkeit entfernt werden. Beispiele für mögliche Vorteile der da Vinci Myomektomie im Vergleich zur traditionellen offenen Bauchchirurgie ist dabei die deutlich geringere Gefahr von Komplikationen. Auch der Blutverlust wird minimiert und die Patientin kann sich deutlich schneller von dem Eingriff erholen.

Die roboterassistierte Myomektomie wird mit dem da Vinci® Chirurgiesystem vorgenommen, das dem Chirurgen die Durchführung einer minimalinvasiven, jedoch bemerkenswert präzisen, umfassenden Wiederherstellung der Gebärmutterwand ermöglicht. Die Größe und die Lage der Leiomyome spielen dabei keine Rolle. Das da Vinci®-System bietet einen einzigartigen hohen Grad der Steuerbarkeit und trägt somit zu einer äußerst präzisen und sorgfältigen Wiederherstellung der Gebärmutterwand sowie zur Vorbeugung eines Gebärmutterrisses bei zukünftigen Schwangerschaften bei. Dank der hochsensiblen da Vinci® Technik kann Ihr Kinderwunsch also auch nach einem so schweren Eingriff weiterhin in Erfüllung gehen.


Operativer Eingriff bei Vorfall der Gebärmutter oder des Scheidengewölbes (Sakrokolpopexie)

Viele Frauen müssen sich aufgrund eines Vorfalls der Gebärmutter oder des Scheidengewölbes einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Der Vorfall (bzw. die Absenkung) von Beckenbodenorganen (Scheide, Gebärmutter, Blase oder Mastdarm) tritt auf, wenn das Bindegewebe oder die Muskeln der Körperhöhle an Kraft verloren haben und das Becken nicht in seiner natürlichen Lage halten können.

Die Schwächung des Bindegewebes nimmt im Alter, nach einer Entbindung, bei Gewichtszunahme und anstrengender körperlicher Arbeit zu. Frauen mit einem Vorfall der Beckenorgane leiden teilweise auch an einer Harninkontinenz, Geschwürbildung an der Vagina, gestörter Sexualfunktion und/oder Problemen bei der Darmentleerung.

Welche unterschiedlichen Arten der Beckenbodenschwäche gibt es?

Deszensus (= Senkung)

Bei einem Deszensus hat ein Organ seine angestammte anatomische Lage verlassen und wölbt sich in Richtung Scheide ein. Die Art der Beckenbodenschwäche leitet sich von dem Organ ab, welches sich im speziellen Fall gesenkt hat, und häufig liegen mehrere Deszensusarten gleichzeitig vor.

Deszensus (= Senkung)

Zystozele (Senkung der Blase)

Bei einer Zystozele wölbt sich die Blase in die Scheide hinein, da das Bindegewebe der vorderen Scheidenwand seinen Dienst versagt hat. Dies ist die häufigste Ausprägung.

Zystozele (Senkung der Blase)

Rektozele (Senkung des Mastdarms)

Bei der Rektozele drückt der Mastdarm in Richtung Scheide. Auch hier liegt eine Schwächung des Bindegewebes vor, und zwar an der hinteren Scheidenwand, was den unteren Darmabschnitt in die Scheide hinein wölben lässt.

Rektozele (Senkung des Mastdarms)

Scheidenstumpfprolaps (Senkung des Scheidenstumpfes nach einer Totaloperation)

Nach einer Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) fehlen die körpereigenen Strukturen, die bis dato die Scheide angehoben haben. Der obere Abschnitt der Scheide kann dann in Richtung unterer Scheide vordrücken.

Scheidenstumpfprolaps (Senkung des Scheidenstumpfes nach einer Totaloperation)

Uterusprolaps (Senkung der Gebärmutter)

Selbst bei Frauen, die noch eine Gebärmutter haben, können die entsprechenden Stützstrukturen beeinträchtigt sein – die Gebärmutter senkt sich nach unten ab.

Uterusprolaps (Senkung der Gebärmutter)

Quelle der Abbildungen: www.bard.de

Bei der Sakrokolpopexie wird der Vorfall des Scheidengewölbes mittels eines Netzes behoben, das die Vagina in der richtigen anatomischen Lage halten soll. Dieses Verfahren kann auch zur langfristigen Unterstützung der Vagina nach einer Gebärmutterentfernung, mit der ein Gebärmuttervorfall behandelt wurde, durchgeführt werden.

Die Sakrokolpopexie wird traditionell als offener chirurgischer Eingriff durchgeführt. Dabei wird ein 15 bis 30 cm langer horizontaler Schnitt im unteren Bauchbereich vorgenommen, um einen Zugang zu den intraabdominellen Organen, wie der Gebärmutter, zu schaffen.

Wenn Ihnen Ihr Arzt zu einer Sakrokolpopexie rät, können Sie vielleicht schon von neuen chirurgischen Verfahren, der da Vinci-Sakrokolpopexie, profitieren. Bei diesem Verfahren wird ein modernes chirurgisches System verwendet, mit dem Chirurgen einen minimalinvasiven Eingriff über kleine Schnitte vornehmen können.

Für die meisten Frauen bietet die da Vinci®-Sakrokolpopexie zahlreiche potenzielle Vorteile im Vergleich zur traditionellen offenen Methode, wie z. B.:

  • Signifikant weniger Schmerzen
  • Weniger Blutverlust, weniger Transfusionen
  • Geringeres Infektionsrisiko
  • Weniger Narben
  • Kürzerer Krankenhausaufenthalt
  • Schnellere Erholung
  • Schnellere Wiederaufnahme von normalen Aktivitäten